Bericht aus dem Inselboten - 10.05.1974

eo. Süderende Als letzte Wehr bekam die freiwillige Feuerwehr Süderende- mit 24 aktiven Männern ist sie die kleinste der Insel- ein neues TSF= Tragspritzenfahrzeug. Es ist ein Ford- Transit, der für die speziellen Aufgaben- in Aufbau und Einrichtung- ausgerüstet wurde.

Vor der fast vollständig angetretenen Süderender Wehr konnte Wehrführer Christian Roeloffs zahlreiche Gäste und Zuschauer begrüßen. Offiziell waren anwesend: der Löschverbandsvorsitzende Magnus Schmidt, die Wehrführer der benachbarten Dörfer Robert Petersen/ Oldsum, Oskar Riewerts/ Utersum und Jan A. Clausen/ Borgsum und der Bürgermeister von Süderende, Oluf Arfsten.

In seiner kleinen Ansprache schilderte Arfsten den Werdegang der Wehr; im Jahre 1904 wurde sie, bislang eine Zwangswehr, in eine freiwillige umgewandelt. In diesem Jahr wurde auch die erste Handdruckspritze angeschafft. - 1934 wurden die Gemeinden Toftum, Oldsum, Süderende, Dunsum, Utersum, Witsum, Borgsum und Goting zu einem Löschverband zusammengeschlossen. Als 1940 für Oldsum ein Feuerwehrauto angeschafft wurde, bekam Süderende die dort vorhandene Motorspritze. Sie wurde 1961 der Utersumer Jugendfeuerwehr überlassen, da eine neue und bessere Spritze angeschafft werden konnte. Diese hat ihren Dienst bis jetzt getan. Ein Zufall wollte es, dass am Tag der Übernahme - seinerzeit 1961 - die Scheune des Bauern Jacob Roeloffs in Süderende abbrannte und die neue Spritze buchstäblich ihre "Feuertaufe" bestand.

Vor etwa acht Jahren wurde beschlossen, für alle Wehren - außer Utersum - neune Gerätehäuser zu bauen (die alten genügten bei weitem nicht mehr den neuen Anforderungen). Außerdem bekam Oldsum ein neues Tanklöschfahrzeug, während die anderen nacheinander - die Süderender Wehr nun als letzte - mit einem Tragspritzen-Fahrzeug ausgerüstet wurden. Hierfür wurden Kosten in Höhe von etwa 270 000 Mark aufgewendet. Der noch bestehende Löschverband musste hiervon als Eigenleistung 107 000 Mark aufbringen. Damit dürften die insularen Wehren gut ausgerüstet sein. - Mit dem neuem "Gesetz über kommunale Zusammenarbeit" sind die Tage des Löschverbandes gezählt. In Zukunft sind die Gemeinden wieder selbst verantwortlich für den Feuerschutz.

Mit den Worten: "Möge das neue Fahrzeug immer bereit sein - doch nie zum Einsatz kommen", übergab der Bürgermeister dem Wehrführer die Wagenschlüssel. Dieser bedankte sich - "weil es mir besser über die Lippen geht" - in friesisch, und versprach im Namen der Kameraden, immer einsatzbereit zu sein. Ein gemütliches Beisammensein in der "Scheune" unterstrich noch einmal die Bedeutung dieses für Süderende wichtigen Tages.